Katharinasittiche gehören zu den Papageien, die keinen sogenannten Geschlechtsdimorphismus zeigen. Das bedeutet, dass Männchen und Weibchen identisch aussehen. Dementsprechend schwierig und uneindeutig ist die Bestimmung des Katharinasittichgeschlechts. Bei paarweiser Haltung – und insbesondere für die gezielte Zucht – ist es sinnvoll, ein echtes Paar (also Männchen plus Weibchen) zu vergesellschaften. Ansonsten bleiben Eier aus oder unbefruchtet; gleichgeschlechtliche Paare vertragen sich zudem nicht immer.

Es gibt viele Tipps und (scheinbare) Anleitungen zur Geschlechtsbestimmung. Das fängt bei der Kopf- oder Schnabelform an, geht weiter über Körpergröße und Gewicht bis hin zum Gelbanteil im grünen Gefieder. Keines dieser Merkmale hält jedoch dauerhaft einer Überprüfung stand, zu variabel sind Körperbau und Gefiederfarbe zumindest bei den in Deutschland gezüchteten Katharinasittichen.

Die sicherste Methode zur Geschlechtsbestimmung ist und bleibt die DNS-Analyse. Hierfür werden aus dem Brust- oder Rückengefieder des Vogels etwa 3 kleine Federn gezupft und zur Analyse in ein entsprechendes Labor geschickt.

Einfacher ist es, ein bereits festes Paar direkt beim Züchter zu erwerben. Oder Sie halten eine Katharinasittichgruppe mit mindestens 6, besser 8 Tieren. Dann spielen die Geschlechter keine so große Rolle mehr und die Tiere können sich in der Gruppe so zusammentun, wie sie es für richtig halten.

 

 

Dennoch sollen an dieser Stelle mögliche und häufig angewandte Methoden zur Geschlechtsprognose vorgestellt werden:

  • Das wohl markanteste und bekannteste Gefiedermerkmal zur Unterscheidung der Geschlechter sind die beiden mittleren Steuerfedern (Schwanzfedern). Bei Männchen kann die schwarze Färbung mehr als die Hälfte der Federfahne umfassen, wohingegen bei Weibchen nur ein geringerer oder gar kein Schwarzanteil sichtbar ist. Ähnliches gilt für die dunklen Federsäume an Rücken und Bürzel sowie Schulter.
  • Grüne Katharinasittichweibchen zeigen gelegentlich einen Blauschimmer am Kopfgefieder.
  • Der Beckenknochenabstand geschlechtsreifer Weibchen ist größer als bei Männchen. Erfahrene Menschen können diesen Unterschied unter Umständen ertasten.
  • Geschlechtsreife Katharinasittiche zeigen geschlechtsspezifisches Verhalten. Männchen sind meist forscher und etwas aggressiver als Weibchen.

Jungtier oder Weibchen?

Diese Ansätze sind jedoch alle fehlerbehaftet und lediglich in ihrer Gesamtheit als Leitfaden anzusehen.

Einschränkungen

So ändert sich das Gefieder junger Katharinasittiche in der Jugendmauser. Sie verlieren ihren Blauschimmer am Kopf, Männchen dunkeln dann nach. Das ist insofern problematisch, dass die meisten Katharinasittiche sicherlich vor Erreichen der Geschlechtsreife und somit oftmals fehlbestimmt verkauft werden.

Für Farbmutationen greifen die Gefiedermerkmale ebenfalls nur bedingt. Katharinasittiche mit Dunkelfaktoren sind generell dunkler, Grauflügel heller. Bei Lutinos und Creminos ist das Dilemma offensichtlich.

Bei der Geschlechtsbestimmung über das Verhalten benötigen Sie Ausdauer und Erfahrung. Zudem müssen die Tiere gut sozialisiert sein und optimalerweise in einer Gruppe leben.