Eventuell passiert es eines Tages, dass Ihre Vögel krank werden und tierärztliche Hilfe benötigen.
Es ist nicht immer einfach, einen gesundheitlich angeschlagenen Katharinasittich zu erkennen. Seine natürlichen Instinkte bringen den Vogel dazu, Schwäche so lange wie möglich zu verbergen. Das erschwert dem Halter ein frühzeitiges Eingreifen. Wenn Ihre Sittiche also bereits offensichtlich krank sind, brauchen sie so schnell wie möglich die Behandlung durch einen vogelkundigen Tierarzt. Bereits 24 Stunden später kann für ein ernsthaft erkranktes Tier jede Hilfe zu spät kommen.
Krankheitszeichen erkennen
Da entspannt dösende Katharinasittiche oft mit gesträubtem Gefieder und hängenden Flügeln dasitzen, ist es mitunter schwierig, einen kranken Sittiche in einer Gruppe auszumachen.
Achten Sie daher auf folgende Anzeichen:
- übermäßiges Schlafen und Apathie
- ungewöhnliche Körperhaltung
- schwere Atmung und Schwanzwippen
- ungewöhnlich gefärbter oder geformter Kot
- verklebtes Kloakengefieder
- auffällige Gewichtsabnahme
- feuchte Nasenlöcher
- geschwollene, verklebte oder geschlossene Augen
- stumpfer, getrübter Blick
- Appetitlosigkeit oder – gegenteilig – übermäßige Nahrungsaufnahme
Krankheiten
An dieser Stelle verweisen wir auf die umfangreichen Seiten von Netzwerklerin und Kooperationspartnerin Gaby Schulemann-Maier, die auf Birds-Online alles Wichtige rund um Gesundheitsvorsorge und Sittichkrankheiten zusammengetragen hat.
Kranke Vögel versorgen
Je nach Gesundheitszustand des Vogels separieren Sie ihn mit oder ohne Partner von der Gruppe. Oft es ist für einen kranken Katharinasittich heilsam, wenn sein Partner mit ihm die Krankheit durchsteht. Zeigt der Vogel jedoch Anzeichen einer Infektion, sollten Sie den Partner zu dessen Schutz von dem Erkrankten festhalten.
Stellen Sie den Krankenkäfig an einen ruhigen Ort. Küchenkrepp auf dem Käfigboden erleichtert dem Tierarzt und Ihnen die Kotkontrolle. Ein Dunkelstrahler oder eine Rotlichtlampe sorgen für Wärme. Decken Sie einen Teil des Käfigs so mit einem Tuch ab, dass sich der Sittich bei Bedarf zurückziehen kann. Akute Atembeschwerden lindert ein feuchtes Tuch auf dem Käfig.
So überbrücken Sie die Zeit bis zum Tierarztbesuch.
Erste Hilfe bei einem Unfall
Die berüchtigten Panikattacken der Katharinasittiche führen oftmals zu Kollisionen mit Fensterscheiben, Volierendraht oder Zimmerwänden. In den meisten Fällen verlaufen die Attacken glücklicherweise glimpflich. Apathie, Orientierungslosigkeit, Krämpfe, halb geschlossene Augen oder Schwindel deuten jedoch auf schwerwiegende Probleme hin, die dringend von einem vogelkundigen Tierarzt behandelt werden müssen.
Lagern Sie den Vogel bis dahin weich, beispielsweise auf einem Tuch, wenn er nicht mehr selbständig sitzen kann und dunkeln Sie den Käfig ab. In diesem Fall: keine Wärme!
Bei offenen Wunden versuchen Sie zunächst, die Blutung zu stoppen, zum Beispiel mit blutstillender Watte.
Sittich einfangen und greifen
Unter Umständen ist es notwendig, einen Sittich aus dem Käfig zu fangen und anschließend für eine Behandlung zu halten. Bei zahmen Sittichen ist zumindest das Herausholen aus Käfig oder Voliere einfach, weil sie die Hand des Menschen kennen und bereitwillig auf Finger oder Hand steigen. Scheue Tiere hingegen müssen eingefangen werden. Dabei gilt: kurz und schmerzlos.
In einem kleinen Käfig oder eine Transportbox ist das beherzte, flinke Zugreifen für den Vogel weniger stressig als zögerndes, endloses Jagen. in größeren Räumen und Flugvolieren hilft der Griff zum Kescher. Damit lässt sich ein Tier schnell und unfallfrei aus der Luft fangen.
Je kürzer der Fangvorgang dauert, umso weniger Stress bedeutet dies für den Vogel.
Zum sicheren Haltens eines Sittichs in Katharinasittichgröße eignet sich am besten ein Fixiergriff, bei welchem mit drei Fingern der Kopf, mit den zwei anderen Fingern sowie dem Handballen der Rumpf fixiert wird. Sie müssen so fest zugreifen, dass der Sittich sich möglichst wenig bewegen kann, ohne jedoch die Atmung des Vogels zu behindern. Je sicherer Sie den Vogel halten, umso geringer ist die Gefahr einer Verletzung beispielsweise beim Krallenkürzen oder bei einer Medikamentengabe.