Wie alle Vögel haben auch Katharinasittiche die Fähigkeit, auf einem schmalen Ast zu schlafen, ohne herunterzufallen. Der Sperrmechanismus der Zehen wird mithilfe einer Sehne aktiviert, so dass keine ständige Muskelspannung nötig und der Vogel trotz Tiefschlaf sicher aufgehoben ist.

Betrachtet man allerdings einen schlafenden Katharinasittich, stellt sich die Frage, ob ein solcher Mechanismus bei ihm überhaupt notwendig ist. Er scheint nämlich mehr um den Ast gewickelt zu sein, als dass er darauf sitzt. Von den Füßen ist nichts mehr zu sehen, der Ast gerade noch so zu erahnen.
So verbringt er hängend die Nacht und sammelt Kraft für den nächsten Tag.

Wie andere Papageien auch, stecken Katharinasittiche manchmal ihren Kopf ins Rückengefieder, sowohl zum Schlafen als auch zum Dösen.

Das Dösen ist beim Katharinasittich hauptsächlich in der Mittagszeit zu beobachten. Dabei sind die Augen meist geschlossen. Nähert sich jemand den Vögeln, so sind sie sofort wieder hellwach. Nichts in ihrer Umgebung entgeht ihnen.

Anders verhält es sich, wenn die Tiere nachts im Tiefschlaf sind. Man kann ihnen dann erstaunlich nahe kommen (natürlich nur, wenn man entsprechend leise ist), ohne dass sie ihre Augen öffnen.

Sowohl beim Schlafen als auch beim Dösen wird oft ein Fuß eingezogen und im Gefieder verstaut, während der Vogel auf dem anderen sitzt. Das Gefieder ist weit abgespreizt, der Katharinasittich wirkt durch hängende Flügel und gesenkten Kopf entspannt.

Nicht zu verwechseln ist diese Ruhestellung mit einem kranken Sittich, der ebenfalls gesträubtes Gefieder und hängende Flügel zeigen kann. Meist kommen dann jedoch noch weitere Symptome wie Apathie und Appetitlosigkeit (und das will beim Katharinasittich etwas heißen!) hinzu. Außerdem sitzen kranke Vögel meistens auf beiden Beinen.

Zum Schlafen und Dösen werden hoch gelegene, von oben geschützte Plätze aufgesucht. Das können Nistkästen, Schlafhäuser, Korkeichenrinden oder überdachte Äste sein.

Vor und nach den Ruhepausen sind ausgiebige Putzorgien zu beobachten, begleitet von gähnenden Schnabelbewegungen und Strecken der Gliedmaßen.

Ein Papagei entspannt sich nur, wenn er sich vollkommen sicher fühlt. Döst er also in der Anwesenheit eines Menschen, so bringt er ihm sein uneingeschränktes Vertrauen entgegen.

Dieser Prozess erfordert von beiden Seiten viel Geduld. Aber es lohnt sich: Eine vertrauensvolle Basis ermöglicht ein harmonisches Zusammenleben.