Bei der Einrichtung von Käfig, Voliere oder Vogelzimmer können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Nur ein paar Dinge gibt es zu berücksichtigen.

Zur Innenausstattung von Käfig und Voliere gehören Äste unterschiedlicher Dicke und Beschaffenheit. Damit sich die Krallen der Tiere ordentlich abnutzen, sollte der Durchmesser der Zweige mindestens 20 mm betragen. Raue Oberflächen sind besser als glatte. Befestigen Sie die Äste mit Seilen locker im Käfig oder in der Voliere, das fördert den Gleichgewichtssinn der Tiere.

Angebotene Zweige werden gerne entlaubt und benagt, weshalb sie unbedingt ungiftig sein müssen. Selbstverständlich dürfen die Bäume nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt worden sein.

Als unbedenklich gelten:

  • Ahorn (Acer spec.)
  • Apfel (Malus spec.)
  • Birne (Pyrus spec.)
  • Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Erle (Alnus spec.)
  • Gemeine Esche (Fraxinus excelsior)
  • Hasel (Corylus avellana)
  • Kirsche (Prunus avium bzw. Prunus cerasus)
  • Linde (Tilia spec.)
  • Pappel (Populus spec.)
  • Pflaume (Prunus domestica var.
  • Platane (Platanus spec.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ulme (Ulmus spec.)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Weide (Salix spec.)

Nadelgehölze wie etwa Kiefer (Pinus spec.), Lärche (Larix decidua) oder Fichte (Picea spec.) sind als Knabberäste akzeptabel. Aufgrund ihres Harzgehaltes sind sie als ständige Sitzäste nur bedingt geeignet, da austretendes Harz das Gefieder der Vögel verkleben kann. Während der Brutzeit beziehungsweise der Jungenaufzucht sollte ganz auf Nadelgehölze verzichtet werden, um die Jungtiere durch das Harz nicht zu gefährden.

Im Handel gibt es eine große Auswahl an Materialien, von der Kleintierstreu über diverse Granulate bis zum Papageiensand. Testen Sie verschiedene Beläge, um für sich und Ihre Vögel die praktikabelste Möglichkeit zu finden.

Kleintierstreu ist gut zu reinigen und vor allen Dingen saugstark, was bei den Ausscheidungen der Katharinasittiche besonders nach Aufnahme großer Mengen an Obst oder Gemüse ein wichtiger Aspekt ist. Außerdem ist Kleintierstreu preisgünstig in großen Gebinden zu kaufen. Ein Nachteil ist allerdings, dass die Streu relativ leicht ist. Fliegt ein Vogel vom Boden auf, so verteilt sich die Streu im näheren Umkreis der Voliere. Das können Sie verhindern, indem Sie am unteren Teil der Sittichbehausung von außen zum Beispiel Plexiglas anbringen.

Etwas teurer, aber besonders bei Käfighaltung sehr empfehlenswert, sind beispielsweise Buchenholzspäne, Hanfschrot oder Maisgranulat. Diese Granulate gibt es in verschiedenen Körnungen, allesamt schwerer als Kleintierstreu und somit besser geeignet, um die Käfig- oder Volierenumgebung sauber zu halten. Zudem beschäftigen sich einige Katharinasittiche gerne mit den einzelnen Granulatstücken, schieben sie von links nach rechts, wieder zurück oder tragen sie durch die Gegend. Verschmutztes Granulat lässt sich gut vom sauberen Rest trennen.

Von handelsüblichen Vogelsand als Bodenbelag ist bei der Katharinasittichhaltung abzuraten. Der breiige Kot der Sittiche beginnt in Verbindung mit Vogelsand bereits nach wenigen Stunden im Käfig zu riechen. Selbst wenn Sie den Sand täglich wechseln, tritt diese Geruchsbelästigung auf.

Ebenso wichtig wie die Sitzgelegenheiten sind geschützte Schlafmöglichkeiten für die Vögel. So suchen Katharinasittiche auch außerhalb der Brutzeit angebotene Nistkästen auf und übernachten darin paarweise oder mit ihrem bereits flüggen Nachwuchs. Ist kein Nachwuchs erwünscht, sollten Sie auch keine Nistkästen anbieten, um den Bruttrieb der Sittiche nicht anzuregen.

Stattdessen bringen Sie nach unten offene Schlafkästen an. Der fehlende Boden wird durch ein oder zwei Äste als Sitzgelegenheit ersetzt. Bewährt haben sich beispielsweise Meerschweinchen- oder Kaninchenhäuser aus dem Zoohandel.

Hängen Sie die Schlafhäuser möglichst hoch auf, am besten direkt unter das Käfig- oder Volierendach. Denken Sie außerdem daran, mehr Häuser aufzuhängen als Katharinasittichpaare in der Voliere sind. Ansonsten gibt es abends Streit um die besten Plätze.

Ob Edelstahl, Kunststoff oder Keramik – die Vielfalt an Gefäßen ist groß.

Die üblichen Kunststoffnäpfe sind nur bedingt brauchbar. Zum einen hält das Material auch kleinen Papageienschnäbeln kaum stand. Es besteht die Gefahr, dass Kunststoffteile verschluckt werden. Des Weiteren vertragen die Gefäße auf Dauer keine hohen Temperaturen, welche jedoch beim Reinigen der Futternäpfe durchaus angebracht sind.

Unter hygienischen und praktischen Gesichtspunkten sind Edelstahl- oder Tonnäpfe daher den Kunststoffprodukten vorzuziehen. Edelstahlnäpfe gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, so das für jeden Bedarf etwas dabei sein sollte. Die Befestigung erfolgt am Volieren- oder Käfiggitter. Futterdrehtische aus Edelstahl beispielsweise erlauben eine Fütterung der Vögel von außen, was bei den flinken Katharinasittichen durchaus von Vorteil sein kann. Edelstahlprodukte halten auch einer regelmäßigen Reinigung mit kochendem Wasser oder Essigwasser stand, ohne dass die Qualität des Materials darunter leidet.

Gleiches gilt für glasierte Tonnäpfe. Ein weiterer Vorteil ist hier der meist hohe Rand, welcher ein übermäßiges Verteilen von Futter im Raum verhindert. Aufgrund des Gewichts können die Vögel solche Gefäße auch nicht so einfach hin und her (oder gar vom Tisch) schieben.

Achten Sie auf Hygiene!

Gerade Wassergefäße sowie Näpfe, in denen Obst und Gemüse angeboten wird, müssen täglich mit heißem Wasser gereinigt werden, um eine Verkeimung zu vermeiden.
Bewährt hat sich, mindestens zwei Sätze an Wasser- und Frischkostnäpfen vorzuhalten, so dass ein Satz immer gut durchtrocknen kann.

Fast wichtiger als das Material der Futtergefäße ist die Positionierung derselben. In einem Käfig befinden sich die Näpfe meist am Gitter. Sie sollten möglichst hoch und nicht unterhalb eines Sitzplatzes angebracht werden, um die Verschmutzung des Futters durch Vogelkot zu vermeiden.
Dasselbe gilt für die Trinkwassergefäße. Bewährt haben sich sogenannte Trinkfontänen, von denen nur eine kleine Öffnung in den Käfig hineinragt.

In größeren Volieren oder Vogelzimmern und mit steigender Anzahl an Bewohnern muss entweder die Anzahl an Wasser- und Futternäpfen oder deren Größe zunehmen. Wenngleich Katharinasittiche durchaus Nahrung am Boden aufnehmen, bietet sich aus hygienischen Gründen eine Fütterung in mindestens einem Meter Höhe an. Glasierte Tonschalen oder Porzellanteller können Sie beispielsweise auf Tische oder Regalböden stellen. Gerade in schmalen Volieren haben sich letztere bewährt, also beschichtete Holzregalböden, die mithilfe von Scharnieren an der Voliere befestigt werden. Das Tischchen lässt sich dann mit wenigen Handgriffen herunterklappen, so dass Sie im Voliereninnenraum bequemer hantieren können.

Verglichen mit einer Außenvolierenhaltung steht Katharinasittichen im Haus nur ein minimaler Anteil an Tageslicht zur Verfügung. Für das Wohlbefinden der Tiere empfiehlt sich daher die Installation einer künstlichen Lichtquelle. Achten Sie beim Kauf der Lampe auf ein elektronisches Vorschaltgerät. Dieses sorgt dafür, dass die Lampe ein für das Vogelauge flimmerfreies Licht produziert.

Bewährt haben sich zudem sogenannte Vollspektrumlampen, welche das Sonnenlicht imitieren. Hierdurch erscheint die Umgebung des Vogels in Echtfarben.

Für Volieren- und Vogelzimmerbewohner ist ein Nachtlicht ratsam, welches die ganze Nacht ein schwaches Licht produziert. Bei nächtlichen Tumulten beruhigen sich die Tiere so schneller wieder und finden auf ihre Schlafplätze zurück.

Baumwollseile unterschiedlicher Dicke, Hanfseile oder Schnüre aus Bast und Kokosfasern lassen sich gut mit Ästen verbinden und sorgen so für ein flexibles Kletter- und Sitzgebilde im Käfig. Alles wackelt hin und her, wenn die Vögel über die Zweige laufen oder diese anfliegen. Das fördert nicht nur den Gleichgewichtssinn sondern auch die Beinmuskulatur. Zudem nutzen sich die Krallen besser ab, wenn der Vogel unterschiedliche, sich bewegende Materialien als Sitz- und Laufgrundlage hat.
Es ist beim Einsatz von Seilen aller Art darauf zu achten, dass sich keine Schlaufen oder langen Fäden lösen, da diese zu gefährlichen Fallen für die Vögel werden können.

In Außenvolieren haben sich Edelstahlketten zur Aufhängung von zum Beispiel Ästen bewährt. Das Material ist witterungsbeständig, ungiftig und rostet nicht.

Schaukeln sind beliebte Plätze in einer Voliere. Wie bei vielen Dingen rund um die Vogelhaltung können Sie sich auch hier kreativ betätigen und eigene Schaukelkonstruktionen erschaffen. Die sind allemal besser als die im Handel käuflichen glatten, perfekten Schaukeln aus Rundhölzern. Mit wenigen Handgriffen lassen sich aus verschiedenen Naturmaterialien schöne Schaukeln bauen. Durch die raue Oberfläche und die ständige Bewegung nutzen sich auch hier wieder die Krallen hervorragend ab.

Experimentieren Sie mit unterschiedlichen Materialien, Formen und Farben. Dies fördert sowohl die körperliche als auch geistige Gesundheit Ihrer Pfleglinge.

Ein ausgeprägtes Spielverhalten ist bei erwachsenen Katharinasittichen kaum zu beobachten. Trotzdem kann der Halter seine Sittiche mit Spielzeug beglücken. Es wird vermutlich erst misstrauisch beäugt, aber bald interessiert unter die Lupe genommen. Bewährt haben sich natürliche Materialien wie Holz und Leder, Kokosseil und Bananenblätter, die ohne Bedenken benagt werden dürfen. Bunte Holzperlen (gefärbt mit Lebensmittelfarbe) werden interessiert mit Zunge und Schnabel untersucht, Sisalseile und ähnliche Schnüre ausgiebig benagt und auseinandergedröselt.

Das gehört in keinen Katharinasittichkäfig
  • Plastik- oder Rundholzsitzstangen: Die Krallen werden nicht beansprucht und nutzen sich dementsprechend nicht ab. Außerdem fördern einförmig dicke Stangen die Entstehung von Ballengeschwüren.
  • Plastikvögel oder Spiele: Sie fördern einen unnatürlich ausgeprägten Futtertrieb, welcher zu Kropfentzündungen führen kann.
  • Spielzeug, welches scharfkantig ist oder leicht entfernbare Kleinteile enthält: Verletzungs- und Erstickungsgefahr.
  • Seile, die sich leicht in große Stränge auflösen: Es besteht die Gefahr der Strangulation oder der Abschnürung einzelner Körperteile.
  • Sandpapier auf Sitzstangen und Boden: Die Füße der Tiere werden ständig gereizt, was Entzündungen begünstigt.