Woher?

Haben Sie Ihre Entscheidung getroffen und wollen sich Katharinasittiche ins Haus holen, stellt sich die Frage: Woher bekomme ich die Vögel?

Hin und wieder suchen Katharinasittiche aus dem Tierschutz eine neue Bleibe.

Über das Katharinasittichnetzwerk werden regelmäßig Einzeltiere, Paare oder Gruppen vermittelt, meist direkt vom alten zum neuen Besitzer, manchmal auch über eine unserer Pflegestellen.
Schauen Sie einmal auf die Facebook-Seite, vielleicht warten dort Ihre Katharinasittiche auf Sie.

Selten sitzen Katharinasittiche auch in Tierheimen und warten dort auf ihre zweite Chance.
Fragen Sie einfach einmal bei Ihrem Tierheim nach! Ein Tierheim in Ihrer Nähe finden Sie beispielsweise über www.tierheimlinks.de .

Inzwischen bieten in Deutschland etliche Züchter regelmäßig Katharinasittiche an, meist Jungtiere und in diversen Farben.

Wenn Sie dort Sittiche kaufen möchten, nutzen Sie die Chance und beobachten die Vögel in ihrer gewohnten Umgebung.

  • Sind die Sittiche munter und gesund?
  • Haben die Katharinasittiche ein glänzendes Gefieder, wirken gepflegt und aktiv?
  • Zeigen die Tiere normales Sozialverhalten oder sitzen einige Tiere abseits?
  • Fressen die Vögel gut?
  • Sind die Zuchtpaare adäquat untergebracht und machen einen munteren Eindruck?

Achten Sie auch auf die Umgebung, die Zuchtboxen, die Anlage:

  • Sind die Käfige ausreichend groß und sauber?
  • Ist das Futter frisch und vielfältig?
  • Ist für ausreichende Beleuchtung und Belüftung gesorgt?
  • Ist der Züchter bemüht, Ihre Fragen zu beantworten?

Ein guter Züchter versorgt Sie gerne mit reichlich Informationen und Tipps zu den Vögeln. Er wird zudem Jungtiere nicht zu früh abgeben, schon gar nicht, wenn sie noch nicht futterfest sind. Da er seine Tiere gut kennt, hilft er Ihnen bei der Zusammenstellung eines harmonischen Paares.

Bedenken Sie bitte, dass in einer Gemeinschaftsvoliere mit etlichen bereits geschlechtsreifen Tieren durchaus feste Paare sitzen können. Ein solches zu trennen, ist für beide Tiere ein traumatisches Erlebnis. Beobachten Sie daher die Vögel in Ruhe, bevor Sie sich für ein Paar oder zwei Einzeltiere entscheiden.

Selbstverständlich gibt es auch unter den Züchtern schwarze Schafe. Schauen Sie sich deshalb alles in Ruhe an, stellen Sie Fragen, beobachten Sie die Tiere. Sollten Sie den Eindruck haben, dass die Vögel nicht gesund sind, die Zuchtanlage (dauerhaft) dreckig und dunkel und der Züchter kein besonders verantwortungsvoller ist, dann nehmen Sie lieber vom Kauf von Katharinasittichen aus diesem Vogelbestand Abstand und suchen weiter.

Natürlich werden Katharinasittiche auch auf bekannten Verkaufsportalen angeboten. Hier tummeln sich sowohl Halter, die ihre jungen oder älteren Vögel verkaufen wollen, als auch Züchter.

Im Großen und Ganzen gelten die gleichen Empfehlungen wie beim Kauf vom Züchter direkt.

Auch wenn es bestimmt rühmliche Ausnahmen gibt, eignen sich die meisten Zoofachhandlungen nicht zum Kauf von Sittichen und Papageien aller Art. Selbst engagierte und gut ausgebildete Tierverkäufer können niemals die Bedürfnisse aller in einem solchen Laden verkauften Tierarten kennen, geschweige denn sie an die neuen Besitzer von Sittich & Co. weitergeben. Leider ist die Beratung oft mangelhaft bis vorsätzlich falsch (falsche Altersangaben, falsche Angaben zum Geschlecht und zu Ernährungsgewohnheiten, … ).

Der Verkauf hat dort unter Umständen Vorrang vor dem Wohl der angebotenen Tiere. Der Käufer hat außerdem keine Möglichkeit, Informationen zu den bisherigen Haltungsbedingungen, zu vorherigen Erkrankungen oder Eigenheiten zu erfahren. Ruhiges Beobachten der Tiere ist aufgrund hektischer Verkaufsatmosphäre nur bedingt möglich.

Zu guter Letzt werden für Katharinasittiche – auch für grüne – Preise verlangt, die 50 bis sogar 250 % über dem in Züchterkreisen geltenden Preisniveau liegen.

Die Tiere werden dort in kleinen Käfigen über mehrere Stunden zur Schau gestellt und von Hunderten Menschen angestarrt. Aufgrund der oftmals zu niedrigen Positionierung der Verkaufsboxen laufen die Interessenten alle in maximal Brust- oder Schulterhöhe an den Käfigen vorbei und versetzen somit schreckhafte Vögel in Dauerangst. Um die Vögel von allen Seiten begutachten zu können, werden diese in ihren kleinen Kisten gescheucht, mit Händen oder kleinen Stäben.

Viele Börsen sind im Herbst, Temperaturen um oder unter 15°C sind keine Seltenheit. Tiere aus Innenhaltung sind dadurch Temperaturschwankungen ausgesetzt. Zudem kommen viele, viele Tiere aus verschiedenen Haltungen zusammen. Diese Bedingungen begünstigen Erkrankungen aller Art.

Beratungsgespräche fallen in der hektischen Verkaufsatmosphäre eher mager aus. Aufgrund des Dauerstresses verhalten sich die Tiere nicht annähernd so wie in ihrer gewohnten Umgebung.

Und nun die Frage: Glauben Sie wirklich, dass der Kauf von Sittichen dort eine gute Entscheidung ist?

Transport

Haben Sie sich für den Kauf entschieden, steht alsbald Transport der Tiere vom Züchter oder Geschäft zu Ihnen nach Hause an.

Es gibt etliche Transportmöglichkeiten:

Ein solcher Käfig ist besonders für längere Strecken geeignet. Ein oder zwei eingebrachte Stangen erlauben bequemes Sitzen, Kolbenhirse, Apfel oder Trinkfontänen versorgen die Tiere beim Transport.

Der Käfig kann mit Küchenkrepp ausgelegt werden, um grobe Verschmutzungen zu vermeiden. Ein Handtuch oder Laken, welches locker auf den Käfig gelegt wird, schützt vor Zug und kommt dem Schutzbedürfnis der Sittiche entgegen.

Die umlaufende Vergitterung lädt zum Klettern ein. Insbesondere wenn der Käfig beim Transport etwas schaukelt, ziehen einige Tiere es vor, sich am Gitter festzuhalten. Lässt man ein kleines Sichtfenster offen, so können die Vögel sehen, was um sie herum passiert. Auch dies wirkt auf einige Vögel beruhigend. Außerdem kann umgekehrt auch der Mensch jederzeit nach den Tieren sehen und deren Befinden kontrollieren.

Kann ein Käfig ansonsten kaum groß genug sein, wählen Sie für den Transport einen möglichst kleinen ohne unnötige Einrichtung. Das verringert das Verletzungsrisiko und erleichtert das Herausfangen der Tiere.

Fazit: Eine gute Sache, auch für längere Strecken

Diese gibt es aus festem und weichem Kunststoff oder Holz. Meist ist eine einzelne Sitzstange eingezogen, auf welcher die Vögel jedoch aufgrund der geringen Höhe der Boxen oft nur in geduckter Haltung kauern können.

Eine einzelne Tür an der Oberseite erschwert sowohl das Einsetzen als auch das Entnehmen der Insassen, insbesondere wenn es sich um mehrere Vögel handelt. Futter und Wasser lassen sich lediglich am Boden anbieten, was diese Boxen für lange Transporte disqualifizieren. Denn schnell wird angebotene Nahrung durch herabfallenden Kot verunreinigt, oder Gefäße werden durch umherflatternde Tiere umgestoßen.

Ein Vorteil und gleichzeitig auch ein Nachteil der Boxen ist, dass meist nur wenig Gitter vorhanden ist. Einerseits kommt dies natürlich dem Schutzbedürfnis der Tiere entgegen und sie können sich in dunklere Ecken zurückziehen. Andererseits kann nicht oder nur sehr wenig am Gitter geklettert werden. Die dunklen Ecken machen es zudem schwer, den Zustand der Vögel während des Transports abzuschätzen.

Fazit: Nur für kurze Strecken geeignet

Die meist im Zoofachhandel mit dem Tier zusammen verkauften Pappschachteln sind zum Transport der Tiere absolut ungeeignet.

Der Vogel sitzt in absoluter Dunkelheit und weiß nicht, wie ihm geschieht. Er kann nur auf dem Boden hocken, nicht greifen, nicht klettern.

Wasser und Futter lassen sich nur schlecht anbieten. Die ungünstigen Öffnungen des Kartons erschweren Ein- und Umsetzen unnötig.

Fazit: Auch für kurze Strecken ungeeignet

Das Herausfangen der Tiere aus der Voliere oder dem Verkaufskäfig und das Einsetzen in das Transportbehältnis übernimmt in der Regel der Züchter oder Verkäufer.

Bei zahmen Sittichen ist das Umsetzen relativ einfach, da sie die Hand des Menschen gewohnt sind und bereitwillig auf Finger oder Hand steigen. Scheue Tiere hingegen müssen eingefangen werden. Dabei gilt: Schnell und schmerzlos. In einem kleinen Verkaufskäfig oder einer Zuchtbox ist das beherzte, flinke Zugreifen für den Vogel weniger stressig als endloses Jagen. In größeren Räumen und Flugvolieren hilft der Griff zum Kescher. Damit lässt sich ein Tier schnell und unfallfrei aus der Luft fangen. Je kürzer der Fangvorgang dauert, umso weniger Stress bedeutet dies für den Vogel und umso geringer ist die Unfallgefahr.

Eines sei noch zum Thema Licht gesagt: Oft wird zum Fangen von Katharinasittichen die Empfehlung ausgesprochen, das Licht in dem Raum zu dimmen. Dies wirkt sich in der Tat positiv auf die Grundstimmung aus. Falls Sie aber erwarten, dass Katharinasittiche bei Dunkelheit ähnlich orientierungslos sind wie beispielsweise Wellen- oder Nymphensittiche, so werden Sie enttäuscht. Solange Sie noch etwas erkennen können, kann der Katharinasittich es erst recht. Sein Sehvermögen im Dämmerlicht ist sehr gut. Darum hilft auch hier nur: Flink zugreifen.

Für eine Fahrt im PKW gilt:

  • Befestigen Sie den Käfig sicher, damit er bei Bremsmanövern und in Kurven nicht verrutscht.
  • Vermeiden Sie Zug (Klimaanlage aus, Fenster zu) und laute Musik.
  • Vermeiden Sie unnötige Umwege. Der Transportweg sollte so kurz wie möglich gehalten werden.
  • Decken Sie das Transportbehältnis mit einem Tuch ab, um äußere Reize auf die Tiere zu minimieren. Es sollte unter dem Tuch jedoch nicht stockdunkel sein. Ein kleines Sichtfenster garantiert eine ausreichende Luftzirkulation.
  • Transportieren Sie Tiere nicht bei extremen Temperaturen, also an besonders heißen oder kalten Tagen. Lässt sich ein Transport bei solchem Wetter nicht vermeiden, decken Sie bei hohen Temperaturen den Käfig mit feuchten Tüchern ab. Gegen Kälte hingegen helfen Decken.